Warum „Jedem das Seine“ problematisch ist: Eine politische und historische Perspektive

Heute, am 11. April, erinnere ich mich mit diesem zweiten Blogartikel an ein Datum von großer historischer Bedeutung: die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald im Jahr 1945. Nach meinem ersten Artikel über diesen Gedenktag und den Eichmann-Prozess möchte ich nun einen besonderen Augenmerk auf die zynische Inschrift „Jedem das Seine“ werfen – Worte, die über dem Eingangstor von Buchenwald prangten und auf grausame Weise die NS-Ideologie verkörpern.

Lass uns gemeinsam diesen Schriftzug hinterfragen: seine historische Tragweite, die perfide Symbolik und was er uns heute noch zu sagen hat. Ich lade Dich ein, die Erinnerung wachzuhalten und über die Lehren aus dieser dunklen Epoche nachzudenken.


Die Phrase „Jedem das Seine“ mag auf den ersten Blick harmlos wirken, da sie ursprünglich die Idee von Individualität und Gerechtigkeit ausdrückt. Aber ich möchte Dich darauf hinweisen, dass ihre historische Belastung sie zu einem Ausdruck macht, der mit besonderer Vorsicht behandelt werden sollte.

Historischer Kontext und Missbrauch 
Während des Zweiten Weltkriegs wurde „Jedem das Seine“ über den Toren des Konzentrationslagers Buchenwald angebracht. Die Nationalsozialist:innen missbrauchten diesen Ausdruck, um ihre menschenverachtende Ideologie zu rechtfertigen. In diesem Zusammenhang wurde die Phrase zu einem Symbol der Unterdrückung und des Terrors. Sie steht für die grausame Vorstellung, dass Menschen nach ihrer vermeintlichen „Wertigkeit“ behandelt werden sollten – eine Idee, die unmittelbar mit den Gräueltaten des Holocausts verbunden ist.

Warum es heute problematisch ist 
Wenn Du heute auf diese Phrase triffst oder sie verwendest, kann das als unsensibel oder sogar provozierend wahrgenommen werden. Sie ruft schmerzhafte Erinnerungen hervor, insbesondere bei Überlebenden und deren Angehörigen. In einer Zeit, in der wir uns für Respekt, Empathie und Inklusion einsetzen, ist es wichtig, Sprache zu wählen, die keine belastete Vergangenheit widerspiegelt.

Die Verantwortung der Sprache 
Sprache ist mächtig – und ich bin mir sicher, dass Dir bewusst ist, wie sehr Worte unsere Welt prägen. Indem wir uns dafür entscheiden, Ausdrücke wie „Jedem das Seine“ zu meiden, zeigen wir Respekt gegenüber der Geschichte und den Menschen, die unter ihrer Missdeutung gelitten haben. Es ist unsere Chance, eine inklusive Gesellschaft mitzugestalten, die sich ihrer Verantwortung bewusst ist.

Mein Appell an Dich
Wenn Du darüber nachdenkst, was Worte transportieren, kannst Du bewusstere Entscheidungen treffen. Statt belastete Ausdrücke zu verwenden, könntest Du Dich für Sprache entscheiden, die Gerechtigkeit und Individualität feiert – ohne dabei an eine schmerzvolle Vergangenheit zu erinnern.

So können wir nicht nur sensibler mit der Geschichte umgehen, sondern auch Brücken zu einem respektvollen Miteinander bauen.

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