Gendern: Warum und wie geht es am besten?

Wie angekündigt, möchte ich mit Dir weiter über ein Thema sprechen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt: Gendern. Warum ist es wichtig? Und wie kannst Du es umsetzen, um eine möglichst inklusive Sprache zu verwenden? Wir werden die verschiedenen Formen des Genderns betrachten, ihre Vor- und Nachteile beleuchten und ich erkläre Dir, warum ich mich persönlich für das Gendern mit Doppelpunkt entschieden habe.

Warum gendern?

Sprache ist mächtig. Sie prägt, wie wir denken, fühlen und miteinander umgehen. Wenn Sprache nur eine Geschlechtergruppe sichtbar macht – beispielsweise Männer –, bleiben andere Menschen unsichtbar. Gendergerechte Sprache hilft, diese Unsichtbarkeit aufzuheben und zeigt, dass wir alle Menschen mitdenken, unabhängig von Geschlecht, Identität oder Ausdruck.

Für mich ist Inklusion keine Frage des „Sollte man“, sondern des „Wie können wir das am besten umsetzen?“ Durch gendergerechte Sprache schaffen wir mehr Bewusstsein für Vielfalt und brechen traditionelle Denkmuster auf. Es geht dabei nicht nur um Respekt, sondern auch darum, dass sich alle gesehen und angesprochen fühlen.

Wie geht gendergerechte Sprache?

Es gibt verschiedene Formen, gendergerechte Sprache zu nutzen. Jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile. Hier ein Überblick über die häufigsten Varianten:

1. Doppelnennung
   Beispiel: „Liebe Kolleginnen und Kollegen“

   Vorteile:
   – Klar und leicht verständlich.
   – Schon relativ etabliert in vielen Kontexten.

   Nachteile:
   – Kann umständlich wirken, besonders in längeren Texten.
   – Bezieht nicht alle Geschlechtsidentitäten mit ein (z. B. non-binäre Personen).



2. Genderneutrale Begriffe
   Beispiel: „Liebe Mitarbeitende“

   Vorteile:
   – Schließt alle Geschlechter mit ein, ohne zwischen binären Geschlechtern zu unterscheiden.
   – Praktisch und gut verständlich.

   Nachteile:
   – Für einige Formulierungen fehlen noch etablierte neutrale Begriffe.
   – Kann in manchen Fällen unpersönlich wirken.



3. Gendersternchen (*)
   Beispiel: „Kolleg*innen“

   Vorteile:
   – Sichtbar inklusiv, da es explizit alle Geschlechter miteinbezieht.
   – Weit verbreitet und bekannt.

   Nachteile:
   – Screenreader haben Schwierigkeiten, das Sternchen korrekt zu interpretieren.
   – Manche Menschen empfinden es als „sprachlich sperrig“.



4. Gender-Gap (_)
   Beispiel: „Kolleg_innen“

   Vorteile:
   – Ähnlich wie das Gendersternchen signalisiert es Inklusion.
   – Etwas weniger auffällig in geschriebenem Text.

   Nachteile:
   – Screenreader können auch hier stolpern.
   – Optisch weniger verbreitet als das Sternchen.



5. Gendern mit Doppelpunkt (:)
   Beispiel: „Kolleg:innen“

   Vorteile:
   – Screenreader lesen den Doppelpunkt flüssig vor und schaffen so Barrierefreiheit für Menschen mit Sehbehinderung.
   – Optisch dezent und unaufdringlich.
   – Signalisiert wie das Sternchen eine geschlechtergerechte Sprache.

   Nachteile:
   – Noch nicht in allen Bereichen etabliert.
   – Einige Menschen sind mit dieser Schreibweise weniger vertraut.



Warum ich mich für den Doppelpunkt entschieden habe

Für mich ist Inklusion ein zentraler Wert. Ich möchte sicherstellen, dass sich alle Menschen angesprochen fühlen – unabhängig davon, wie sie sich definieren oder identifizieren. Daher nutze ich in meinen eigenen Texten bewusst den Doppelpunkt. Er vereint Barrierefreiheit, Lesefluss und die Botschaft der Sichtbarkeit in einem Stil.

Natürlich ist keine Methode perfekt, und es gibt viele Wege, gendergerechte Sprache umzusetzen. Doch für mich ist der Doppelpunkt die Form, die am besten zeigt, worum es mir geht: eine Sprache für alle.

Fazit: Deine Sprache macht einen Unterschied

Am Ende des Tages geht es beim Gendern nicht um Perfektion, sondern um die Absicht, alle Menschen sichtbar zu machen. Es ist ein kleiner Schritt, der im Alltag viel bewirken kann. Vielleicht findest Du eine der hier vorgestellten Formen, die für Dich gut passt. Und wer weiß – vielleicht entscheidest Du Dich auch für den Doppelpunkt?

Wie stehst Du zum Thema Gendern? Hast Du schon eine Lieblingsmethode gefunden, oder möchtest Du es einfach mal ausprobieren? Schreib es mir in die Kommentare – ich bin gespannt!

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